Planung von Körperduschen und Augenduschen im Labor
Die Anwendervorschriften zu Planung finden Sie in den Laborrichtlinien BGI/GUVI 850-0 „Sicheres Arbeiten in Laboratorien“ (Nachfolger BGR 120, GUV-R 120 – 2008/2009) mit TRGS 526 in den Abschnitten 6.6 und 7.2. Die Durchführungsvorschriften und Planungshilfen schließen die Lücken, die die Reihe der Normen DIN EN 15154 Teil 1-4 ff. „Sicherheitsnotduschen“ aus formalen Gründen offen lassen muss.
Wichtigste Maßgabe ist, dass Körperduschen innerhalb von höchstens 5 s von jedem Ort des Labors zu erreichen sein sollten - Augenduschen innerhalb 5 s von jedem einzelnen Arbeitsplatz aus.
Körperduschen sind dabei am Ausgang zu installieren, Augenduschen in deren Nähe oder am Ausgussbecken. Die genaue Lage und Anzahl der Notduscheneinrichtungen ist vom Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung abhängig und kann nicht mehr pauschal an Hand der Anzahl der Ausgänge oder Waschbecken bestimmt werden.
Die Anbringungshöhe von Körperduschen beträgt (2 200 ± 100) mm von Unterkante Duschkopf bis OKF. Die Anbringungshöhe von Augenduschen beträgt (1 000 ± 200) mm Austrittsöffnungen bis OKF. Schalter und Steckdosen in diesem Bereich müssen spritzwassergeschützt sein (Abs. 6.7.3.2), am besten ist es natürlich darauf ganz zu verzichten.
Bitte beachten Sie dazu auch unseren Katalogteil „Warmwasserversorgung“.
Die bisherige Vorgabe der geforderten Volumenströme gilt weiterhin (mindestens 30 Litern/min bei Körperduschen und 6 Litern/min. je Austrittsöffnung bei Augenduschen). Sollte die Versorgungsleitung allerdings höhere Volumenströme zuführen können, ist dies sicherlich nur von Vorteil. Beispielsweise empfiehlt DIN EN 151541, 60 Liter/min als Volumenstrom bei Körperduschen.
Das Stellteil der jeweiligen Körper- und Augendusche muss selbstverständlich verwechslungssicher und leicht erreichbar angebracht sein. Die Absperrventile dürfen, einmal geöffnet, nicht mehr selbsttätig schließen. Ketten zur Öffnung des Ventils von Körperduschen sind nach wie vor nicht zulässig.
Die BGI/GUVI 850-0 klärt auch den, in der Vergangenheit häufig falsch verstandenen Hinweis über die Gestaltung und Einsatzmöglichkeiten von beweglichen Augenduschen: Diese sind als Alternative zu starren Systemen auch mit einem Sprühkopf zulässig und deren am Griff angebrachte Ventile dürfen selbsttätig schließen.
Im laufenden Betrieb müssen die Notduscheneinrichtungen regelmäßig auf Funktionstüchtigkeit überprüft werden. Das Strahlbild und der Volumenstrom von Körperduschen können monatlich, durch Inaugenscheinnahme, überprüft werden. Wichtig ist, dass die Betätigungsventile leichtgängig und die Duschköpfe nicht verkalkt oder verstopft sind. Augenduschen bedürfen selbstverständlich einer häufigeren Spülung als einmal im Monat, dies ist jedoch wesentlich einfacher zu realisieren als bei Körperduschen. Eine generelle Erläuterung zu Wartungs- und Reparaturarbeiten findet man im Abschnitt 4 der BGI/GUVI 850-0. Notduscheneinrichtungen sind Sicherheitseinrichtungen! Arbeiten an ihnen dürfen nur in Absprache mit dem Laborleiter erfolgen, entsprechende Kennzeichnungen müssen angebracht sein – evtl. müssen die Labortätigkeiten für die Dauer der Arbeiten unterbrochen werden.
Die kompletten Texte der Laborrichtlinen finden Sie HIER: BGI/GUV-I 850-0 Seite öffnet in neuem Fenster.
Hinweis: Da das Regelwerk der Arbeitssicherheit permanent verbessert und auch Normen mit „Leben erfüllt sind“ können wir keine Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit übernehmen. Bitte informieren Sie sich immer über die aktuellen Ausgaben und den Stand der Technik.
Die Ausschreibungstexte unserer Notduscheneinrichtungen finden Sie in unserem Infocenter/Downloadbereich.